{"id":212,"date":"2010-10-30T23:49:08","date_gmt":"2010-10-30T21:49:08","guid":{"rendered":"http:\/\/karlsruhe.gegen-stuttgart-21.de\/?page_id=212"},"modified":"2010-11-19T00:13:56","modified_gmt":"2010-11-18T22:13:56","slug":"schwabenstreich-im-inter-regio-express","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/karlsruhe.gegen-stuttgart-21.de\/schwabenstreich-im-inter-regio-express\/","title":{"rendered":"Schwabenstreich im Inter-Regio-Express"},"content":{"rendered":"

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Kurzbericht von Felix Schmidt-Eisenlohr \u00fcber das Ende einen wunderbaren Widerstandstages.
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\nAm heutigen Samstag, den 30. Oktober 2010 durften wir an einem wundersch\u00f6nen Sp\u00e4therbsttag bei sehr milden Temperaturen einen herrlichen Tag in Stuttgart erleben. Zun\u00e4chst Besuch des herbstlichen Schlossgartens und Besichtigung der Baustelle der Grundwasser-Entzugs-Zentrale, was auch einen Monat nach dem Schwarzen Donnerstag immer noch ein beklemmendes Gef\u00fchl ausl\u00f6st. Danach Teilnahme an der heute erstklassigen Kundgebung<\/a> mit hochkar\u00e4tigen kreativen und intelligenten Beitr\u00e4gen, dann der beeindruckende Zug durch die Stuttgarter Innenstadt, und schlie\u00dflich die geniale Aktion<\/a> von Parksch\u00fctzern und Robin Wood, die Fl\u00e4che der Grundwasser-Entzugs-Zentrale wieder aufzuforsten – an Kreativit\u00e4t und Symbolik kaum zu \u00fcbertreffen, und auch die Polizei hat nach meinem pers\u00f6nlichen Eindruck angemessen reagiert! Also ein herrlichen Demotag!<\/p>\n

Dann folgte zum kr\u00f6nenden Abschluss noch die Heimfahrt mit dem IRE 4912 nach Karlsruhe, Abfahrt ab Stuttgart Hbf (Oben) um 18:59. Der Zug ist gut gef\u00fcllt, und von welcher Veranstaltung die meisten Fahrg\u00e4ste kommen, ist anhand von Buttons und durchgestrichenen Ortsschild-Aufklebern auch nicht zu \u00fcbersehen. Wir finden Platz im Obergeschoss des vordersten Wagens und spontan entwickelt sich die Idee, um 19 Uhr sei nat\u00fcrlich ein Schwabenstreich<\/a> durchzuf\u00fchren. Die Idee wird nat\u00fcrlich umgesetzt, lautstark wird w\u00e4hrend der Fahrt durch das Gleisvorfeld von 10 herunter gez\u00e4hlt um dann mit den sowieso mitgebrachten Utensilien ordentlich zu l\u00e4rmen. Viele Mitreisende stimmen mit ein, und nach 30 Sekunden ist die wunderbare Aktion dann auch schon wieder vorbei – schlie\u00dflich sind wir in einem geschlossenen Raum! Eine hervorragende Aktion, man hatte den Eindruck der ganze Wagen machte entweder mit, oder war zumindest wohlwollend!<\/p>\n

Schon nach wenigen Augenblicken bekommen wir dann Besuch von der Zugchefin, die uns mit den Worten „Meine lieben Demonstranten! Wenn Sie sich nicht anst\u00e4ndig verhalten k\u00f6nnen, dann halt ich den Zug an und schmei\u00dfe Sie alle raus!“ freundlich begr\u00fc\u00dfe. Sie erg\u00e4nzte auch noch, dass sich andere Fahrg\u00e4ste gest\u00f6rt f\u00fchlen w\u00fcrden und in „Ihrem Zug“ geht so was nicht. Sie hatte dann wohl nicht damit gerechnet, dass gleich mehrere Vierer-Sitzgruppen redegewandt und mit einer gewissen Emp\u00f6rung auf ihren sehr kleinlichen Einsatz f\u00fcr die Ordnung im Zug reagierten. Sie wollte sich auch nicht wirklich beruhigen, als ihr erkl\u00e4rt wurde, dass es ja nun wieder ruhig sei, schlie\u00dflich war es ja nur ein Schwabenstreich gewesen. Und so recht eine Erkl\u00e4rung gab es von der Dame dann auch nicht daf\u00fcr, dass zum Beispiel Fussballfans und Wasen-Heimkehrer in den Z\u00fcgen der Deutschen Bahn tun und lassen k\u00f6nnen was sie wollen und ein Chaos hinterlassen, ohne dass jemand eingreift, aber eine kurze Aktion ein solches Einschreiten erfordert. Sch\u00f6n und gut, irgendwann zog sie dann ab und wir durften auch oben sitzen bleiben – na immerhin!<\/p>\n

So war es dann auch ihrem Kollegen Herrn J. \u00fcberlassen, unsere Fahrkarten zu kontrollieren, seine „Chefin“ ward nicht mehr gesehn. Er war fr\u00f6hlich, gut gelaunt, hatte Humor und lies sich auch erkl\u00e4ren, was denn nun ein Schwabenstreich sei, er hatte davon noch nicht geh\u00f6rt. Na also, geht doch! Verst\u00e4ndlicherweise lehnte er den sch\u00f6nen „Oben bleiben“ Button dann doch dankend ab, den wir ihm schenken wollten – schlie\u00dflich wolle er ja auch morgen noch einen Job haben! \ud83d\ude42<\/p>\n

Also, war ein sch\u00f6ner und kreativer Protesttag mit Euch allen! In diesem Sinne: Oben Bleiben! Kopfbahnhof!<\/p>\n

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