Über den Wolken

…unter den Bäumen.

schönes Lied getextet von unserem Mitstreiter Matthias Lindel.  Melodie:  Über den Wolken, Reinhard May

Strophe 1
Der Park ist uns sehr wohl bekannt
wir kennen ihn seit langem.
Wir fühl´n uns fast mit ihm verwandt
doch heut muss man um ihn bangen;

Einen Bahnhof will man bau´n
– will im Erdreich ihn vergraben
Bäume sind dann umzuhau´n
– das wollen wir nicht haben!

Refrain:
Bei unsren Bäumen,
wo der Friede solange da war,
kann man liegen, kann man träumen – sagt man
und man tut nichts versäumen – und dann
wird was uns gross und wichtig erscheint
plötzlich nichtig und klein.

Strophe 2
Es demonstrierten wir sodann,
für all das, was wir wollten,
doch rückten Wasserwerfer an,
die unsren Willen brechen sollten.

Blinde gab´s – das Blut es floss
und am Bau verdienen Banken,
als Polizei auf Bürger schoss
– und doch werden wir nicht wanken!

Refrain
Unsere Bäume gibt´s schon Jahrhunderte lang,
alle Ängste alle Träume – sagt man
vertraut man in Stuttgart dem Baum an – und dann
würde was uns gross und wichtig erscheint
plötzlich nichtig und klein.

Strophe 3
1.10 wurd´s – ich geh´
Wasser durchdrang meine Jacke
und mein Schädel tut mir weh
vom Wasserschuss auf meine Backe.

Und im Mund spürt´ich mein Blut
und bald wird ein Zahn gezogen,
was lange gährt wird endlich Wut
– ich werd´ nicht gern belogen!
Refrain
Unter der Erde wird der Ärger wohl grenzenlos sein
und es wollen die Schergen – sagt man
dort ihre Nöte verbergen – und dann
kommen sie doch noch heraus
– alle Kosten des Baus!

Strophe 4
Zur Stunde Null
gleich nach dem Krieg,
war´s vorbei mit Stuttgart´s Reizen,
das bischen, was von Stuttgart blieb,
wollten Bürger nicht verheizen.

so erhielten sie den Park
und die dort lebenden Bäume,
denn er machte Stuttgart stark,
ein Stuttgarter braucht Träume.

Refrain
Holzt ihr den Park ab
für Euer Wahnsinnsprojekt
läuft Eure Zeit ab – sagt man
weil ihr Alpträume erweckt – und dann
wird was Euch gross und wichtig erscheint,
plötzlich nichtig und klein!

Strophe 5
Kalter Wind, es ist halb Drei,
und sie arbeiten an Rohren,
gut beschützt durch Polizei
und es dröhnt in unsren Ohren

Wenn die Baumaschinen röhr´n
um die Quellen stillzulegen
lassen wir was von uns hör´n
– denn wir sind dagegen!

Refrain
Unter den Bäumen
wo die Stille solange da war
konnt man schlendern, konnt man träumen – sagt man
und man tat nichts versäumen – und dann
würde was uns gross und wichtig erscheint
plötzlich nichtig und klein.

Strophe 6
Denkt jetzt besser sehr gut nach,
ihr seid schon zuweit gegangen,
der Protest wächst nach und nach
ihr seid in Eurer Welt gefangen.

Haltet ein – es ist noch Zeit,
der Konflikt ist noch zu lösen,
geht ihr einen Schritt zu weit
hört das Volk auf zu dösen!

Refrain
In Stuttgarts Mitte,
wo tausende Bürger noch leben
macht man nicht eben – sagt man
alles was man kann – und dann
stellt sich die Wahrheit heraus
und mit Euch ist es aus.

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